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Yukon River [Seite 3 von 6] [weiter][zurück]
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In
Dawson kauften wir noch etwas Proviant. Dann ging es weiter in die
Einsamkeit. Für die allermeisten der etwa 2000 Kanuten, die
jeden Sommer den kanadischen Yukon paddeln, ist in Dawson die Reise
zu Ende. Für mich und Karl Heinz ging es jedoch weiter.
Wir
hatten einen Plan: Am Britania Creek sprachen wir mit zwei Goldsuchern
und die erklärten, dass immer noch die gleiche Rechtslage herrscht,
wie vor über hundert Jahren:Das bedeutet, auch Ausländer
dürfen einen Claim abstecken und nach Gold suchen. In Dawson,
genauer auf dem Amt für "Mining and Resources", meldeten
wir ihn an. Mit zwanzig kanadischen Dollars waren wir dabei, für
einen Claim von 600 x 1500 Fuß. Das sind immerhin zehn Hektar!!
Auf der Karte hatten wir uns einen Bachlauf ausgesucht, der auf
öffentlichem Land liegt und einsam 140 Flusskilometer stromab
von Dawson auf uns wartete. An einem sehr sehr langen Paddeltag
sind wir dann bis zum Claim durchgepaddelt, die starke Strömung
half kräftig mit. Später schlugen wir im Buschwald unser
Camp auf. Unterwegs hatte Karl Heinz mit der Schrotflinte eine Ente
geschossen, die wir genüsslich am Lagerfeuer verspeisten. Die
nächsten Tage bereiteten wir die Claimpfosten vor und sicherten
damit die Grundlage des Claims. Für uns war das Goldsuchen
eher Nebensache; Ein Nebensatz in den Bestimmungen, die es dem Inhaber
des Claims ermöglicht auf dem Gelände eine Blockhütte
zu bauen war uns viel wichtiger.
Am
nächsten Abend hatte ich in unserem Bach einen Biber mit Pfeil
und Bogen getötet, der die ganze Nacht über dem Lagerfeuer
verbrachte bis er endlich gar war. Einige Tage verbrachten wir an
unserem Bach, sammelten Pilze und verspeisten den Biber. Schließlich,
900 Kilometer hinter Whitehorse paddelten wir bei Eagle über
die Grenze nach Alaska.
Tourenverlauf
- Alaskanischer Teil des Yukon
John Borg, der Postbeamte von Eagle, drückte uns formlos die
Einreisestempel in die Pässe. Für Karl Heinz war hier
die Reise zu Ende, er musste zurück nach Deutschland. Für
mich ging es erstmal allein weiter. Hinter Eagle fließt der
Yukon noch für über einhundertfünfzg Kilometer durch
sanfte Hügellandschaften mit dichten Fichtenwäldern. Noch
immer führte der Yukon Hochwasser, obwohl es schon fast Juli
war.
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